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Wie weiter mit dem SEZ?

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Nun scheint der Rechtsstreit um das SEZ entschieden und das Land Berlin wieder Eigentümer der Anlage. Vor dem geplanten Komplettabriss muss jedoch abgeraten werden. Dafür ist das Potential des Gebäudekomplexes zu hoch. Und die Gemeinwohldefizite im Stadtteil sind zu dringend. 

Thesen:

  • Das SEZ ist als außergewöhnliches Bauwerk nach wie vor erhaltenswert. Die Bausubstanz ist geeignet für eine Nachnutzung.
  • Der Freibereich ist räumlich als Teil des Volksparks zu betrachten sowie Gemeinbedarfsfläche und darf nicht dem Wohnungsbau zum Opfer fallen.
  • Der Bezirksteil braucht neben einer Schule auch ein Familienbad mit Freibadbereich und Sporthallen.

Der Bebauungsplan 2-43 sieht einen Komplettabriss vor. Er stellt eine Blockrandbebauung mit einem zehngeschossigen Hochhaus an der Ecke Danziger Str./Landsberger Allee dar. Im Innenbereich sollen kleine Wohnhäuser mit 3-4 Geschossen und ein Privatpark entstehen. Die fünfgeschossige Schule entsteht mitten im Freibereich, eine Studie dazu hier.

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Der Bebauungsplan 2-43, räumliche Lage und Bebauungsvariante aus Umweltgutachten

Das ist ziemlich langweilig angesichts des außergewöhnlichen Bestandes. Der zur Eröffnung 1981 in seiner Größe weltweit einzigartige Gebäudekomplex ist keineswegs im Verfall begriffen, sondern erfreute sich bis vor kurzem eines regen Sportbetriebes im Inneren. Mit einfachen Mittel wurde in eine neue Gestaltung investiert. In allen Gebäudeteilen gab es bisher unterschiedliche Zwischennutzungen. Aktuell gibt es einen Club im Untergeschoss und Filmstudios an der Eisbahn. Der Erhaltungszustand der Räume kann z.B. hier eingesehen werden: “SEZ Factsheet”

  • Die Architects for Future Berlin haben eine Stellungnahme zum SEZ herausgegeben, in der ein offener Architekturwettbewerb für das SEZ-Areal gefordert wird: Appell an den Senat
  • Die Architektenkammer Berlin hat eine ähnlichen Aufruf herausgegeben: Umdenken statt Abreißen
Die Planungsagentur hat drei mögliche Szenarien für eine Zukunft des SEZ-Areals entwickelt:

(Link HIER)

 

Berlin als größte Stadt und Hauptstadt des Landes hat keine große Therme, kein Spaß- und Familienbad mehr. Wohnungsbau alleine verschärft die Versorgungskrise mit Schwimm- und Sportstätten. Mit der Reaktivierung des SEZ wird eine einmalige Chance genutzt, diesen Mangel ressourcenfreundlich und qualitativ hochwertig zu beheben.