Alternativplanung Freudenberg-Areal, Berlin-Friedrichshain 2012-13

Freudenberg-Areal-Modell-1Diese Planung ist ein Resultat der Arbeit der Ideenwerkstatt Freudenberg-Areal, für die ich die Visualisierung gemacht habe. Aus den einfachen Strukturdarstellungen (rechtes Bild) habe ich die untenstehenden Detailierungen erstellt.

Erläuterungstext

Die hier vorgeschlagene Planungsvariante greift die Baumasse des Aufstellungs-beschlusses von 2010 auf, rund 42.000 qm. Sie wird städtischer verdichtet und besser angeordnet als im Wettbewerb und schafft so den dringend benötigten Grün- und Freiraum. Dadurch sind die rund 900 Neueinwohner mit über 6 qm/EW Grünflächen gemäß den Richtlinien versorgt. Zudem gibt es ein großes Freiflächenpotential für Jugendsport, Treffpunkte und Platzsituationen.
Die große Grünfläche ist entlang der Boxhagener Straße angeordnet. Die Lärmproblematik wird zugunsten einer gut besonnten Weitläufigkeit und großen öffentlichen Präsenz in Kauf genommen. Die Grünfläche kann schallreduzierend straßenseitig gefasst werden. Das neue Quartier soll ein neues Kiezzentrum und keine Schlafstadt werden – kein Lückenfüller mit Durchwegung, sondern ein Ort, auf den sich die lange abgeschnittenen Nord- und Südbereiche beziehen. Die neuen Aufenthaltsqualitäten werden die übernutzten Plätze der umliegenden Kieze entlasten.
Das Wohnen verfügt über große nutzbare und ruhige Innenfreibereiche. Zudem sind sehr viele Wohnungen nach Süden zur Grünfläche orientiert. In den Sockelbereichen gibt es viele öffentliche Angebote mit Aufenthaltsqualität – in bester besonnter Südlage und autofrei zur Grünanlage hin. Eine vergleichbare Situation gibt es in Friedrichshain bislang nicht und nur hier ist die Chance dazu gegeben.
Der Baukörper entlang der Holteistraße lässt zur Boxhagener Straße einen Abstand für angenehmes Wohnen hinter dem bestehenden großen Baumbestand, dem „Wäldchen“. Die Straßenkreuzung wird räumlich nicht weiter eingeengt.
Die Kita mit rund 100 Plätzen an der Weserstraße erfüllt alle Anforderungen. Sie ist Teil eines Gebäudekomplexes, der sich an der Flucht der Jessnerstraße orientiert. Wesentlicher Bestandteil ist das Stadtteilzentrum mit Bürgersaal. Die geforderte Nord-Süd-Wegebeziehung wird ausgezeichnet umgesetzt.
Schreibfederpassage
Die Planung der Schreibfederpassage wird im Bereich der Boxhagener Straße auf eine gewerblich genutzte Brandwandbebauung beschränkt. Damit bleibt das Baudenkmal sichtbar und der Platz- und Freibereich bleibt erhalten, auch wenn die Fläche zum Teil Parkplatz bleibt. Auf dem Grundstücksteil an der Weserstraße ist Entwicklungspotential für rund 60 Wohnungen. Der entstehende Bedarf öffentlicher Spielplatzfläche wird dem Freudenberg-Spielplatz zu einem gemeinsamen Bereich angefügt.

Kennzahlen

  • 7.350 m² überbaute Fläche
  • 42.000 m² Geschossfläche bei 6 Geschossen (ohne Kita), davon 30.000 m² Wohnraum, 12.000 m² Gewebe und andere öffentliche Nutzungen
  • ca. 350 Wohnungen
  • Stadtteilzentrum 1.300 m²
  • öffentliche Grünfläche 5.700 m² (6,3 m²/Einw.)
  • öffentlicher Spielplatz 950 m² (+ 170 m² aus Schreibfederpassage),
    Gesamt 1.120 m²
  • Kitagrundstück: 2.065 m²
  • Kitagebäude: 1.150 m²
  • Stadtplatz- und Verkehrsflächen 5.970 m²
  • Schreibfederpassage: 2.560 m² Gewerbe, 5.740 m² Wohnen, ca. 58 Wohnungen

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Übersicht von Süden (Boxhagener Straße)

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Warum diese Alternativplanung?

Dem gegenüber steht das Projekt der Bauwert Investment Group, die auf dem 2,6 ha großen Grundstück die fast doppelte Baumasse unterbringen will. Damit kann man zwar eine Menge Geld einstreichen, jedoch ist der Bezirk bezüglich seiner öffentlichen Infrastruktur überlastet. Gerade das Grünaufenthaltsdefizit ist derart gravierend, dass die hier aufgezeigte Variante sinnvoller gewesen wäre. Immerhin hat die Arbeit der “Ideenwerkstatt Freudenberg-Areal” zu einer deutlichen Verbesserung der Freiraumsitution im Blockinnernen geführt, nunmehr der große Stolz des Entwicklers und der Politik.

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