RAW Ost 2023

Planungen 2020 RAW Ost “IC Campus”

Einen ersten Eindruck über die damaligen Bauabsichten von “IC Campus” kann man sich hier verschaffen – veröffentlicht bei einer Präsentation eines vorläufigen Planungsstandes bei der Konferenz „Clubs im Neubau“ 28.10.2020: Präsentation HIER

Offenbar will man auf die beiden schönen Hallen einen 7-geschossigen Büroriegel stellen. So etwas kann man mit sehr viel Beton und Stahl irgendwie hinkriegen, aber es erscheint ebensowenig ökologisch nachhaltig wie funktional sinnvoll bzw. notwendig noch denkmalgerecht. Das Vorhaben ist abwegig.

Natürlich darf das obligatorische Hochhaus in der Planung nicht fehlen, in der Aufsicht rechts oben. Der Grüne Bezirk lädt mit seiner Hochhaus-Bauoffensive dazu ein. Hochhäuser sind strukturell zu energie- und rohstoffintensiv und stehen einem echten Klimaschutz im Weg. Obwohl dies eigentlich Allgemeinwissen ist, ist das im Bezirk leider noch nicht angekommen.

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RAW Ost 2023 – Studie TOPOS

Die aktuellen Planungen für den östlichen Teil des RAW sind am 22.06.2023 im Bauausschuss vorgestellt worden. Im Auftrag des Bezirks erstellte das Büro TOPOS eine Studie, die offenbar mit den neuen Eigentümern “Norsk / CoreEstate” abgesprochen ist (Studie hier). Auch der Teilbereich Mitte (Eigentümer: Centrum) ist enthalten. Dort wird jedoch nur das Badehaus erhalten.

Auffällig ist der Entfall des Hochhauses, das im Strukturplan festgesetzt wurde und bisher geplant war. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Ökologie und weniger städtebaulicher Kiezzerstörung. Auch der Ansatz, die “RAW-Promenade” bis zur Ecke Revaler Str. / Modersohnbrücke durchzuführen ist begrüßenswert, insbesondere wenn sie sich auch weiterhin durch historisches Ensemble schlängelt. Der Streifen an der Brücke, auf dem die Bahnbetriebshallen erschlossen werden, gehört der Bahn, mit der man sich sicherlich über ein Wegerecht, wie es das früher bereits gab, einigen kann.

Weniger schön ist der Wegfall der Halle 12 (“Möbelhalle”). Diese wäre vom Voreigentümer bereits längst abgerissen worden, wenn die Initiative damals nicht stark widersprochen hätte. Nun soll sie zugunsten einer Grünfläche weichen. Das ist vielleicht hinnehmbar. Weniger hinnehmbar ist der aufgezeigte Abriss der südlichen Hälfte der historischen Halle 13, damit die drei Baufelder sich voll ausdehnen können. Das muss nicht sein und ein Vorschlag für eine Strukturanpassung wird demnächst auf dieser Seite erscheinen.

Im Teilbereich Mitte würde viel RAW-Identität sinnlos zerstört, wenn bis auf das Badehaus die historische Bausubstanz abgerissen würde. Denn wer braucht an dieser sensiblen Stelle 3-4 geschossige Neubauten? Nicht einmal den Eigentümer macht das reich und es verursacht unnötigen Stress.
Vorschlag: Das kleine Grundstück wird an eine Stiftung verkauft, die nur den offenen Eckbereich entwickelt. Notfalls beschränkt der Bebauungsplan das Baurecht auf die Ecke, wo heute die “Hotrod Tour Berlin” untergebracht ist – eine verzichtbare Knatter-Kart-Ausleihe für Berlintouren, die auf die Nerven gehen.

Hier zur Verdeutlichung Ausschnitte aus der Studie von TOPOS:

RAW aktuell 2023

Aktuelle Planung zum Abriss / Neubau des RAW

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Trotz aller Kritik, dass der Abriss großer Teile des international renommierten Kulturensembles RAW und die fatale Hochhausentwicklung auf dem RAW nur durch ein fehlerhaftes Gutachten erzwungen ist und die Initiative RAW Kulturensemble als unabhängige Vertretung der Nachbarschaft nicht berücksichtigt wurde, gibt es die Entscheidung, dass der Entwurf von Holzer Kobler Architekturen die Grundlage für den Bebauungsplan werden soll. Der Bezirk nimmt es hin, dass die Initiative bei den aktuellen “Beteiligungsveranstaltungen” der Kurth-Immobilien (z.B. 18.5.23) einfach nicht mehr eingeladen wird und diese nur im Kreis der mietvertragsabhängigen NutzerInnen stattfinden. Diese dürfen den Abrissplan nicht grundlegend kritisieren um den “Deal” nicht zu gefährden.
Die vielfach geäußerte Kritik blieb weitgehend unberücksichtigt und der Bezirk macht Tempo: Seit dem 20.6.22 lag der Bebauungsplanentwurf einen Monat lang in der “frühzeitigen Beteiligung” aus. Hier die Planungsgrundlage dazu.
Trotz aller Beschwichtigungen ist das ein großer Schritt hin zum Baurecht. Denn ein qualifizierter Bebauungsplanentwurf kann bereits Baurecht nach §34 BauGB schaffen noch vor Festsetzung des B-Plans. Viele Menschen haben Einwendungen verfasst. Die Planung muss dringend noch einmal grundsätzlich diskutiert werden und die Mängel wie z.B. das fehlerhafte Gutachten, das ausstehende Beteiligungsverfahren mit Anlaufstelle, nicht berücksichtigte BVV-Beschlüsse zur Grünflächenentwicklung und zum Erlass eines Erhaltungsgebietes erst einmal aufgearbeitet werden!
Zur Auswertung der Einwendungen und deren behördlichen Abwägungen muss es einen Runden Tisch geben, ähnlich wie in Kreuzberg beim Projekt “Urbane Mitte” am Gleisdreieckpark.
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Bild: Tagesspiegel 05.04.2022, Holzer Kobler Architekturen
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Die Planungsagentur hat die vorliegenden Kubaturen in ein 3D-Modell übertragen. Der Sonnenstand und Schattenwurf entspricht exemplarisch dem 21. September um 14 Uhr. Wie durch die Lage des Hochhauses nicht anders zu erwarten war, liegt der Platz völlig im Schatten.

holzer-22web

Abgeleitet ist das 3D-Modell aus folgender Darstellung mit Geschosszahlen:

EWS-RAW-2
Bild: https://entwicklungsstadt.de

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Umweltschädliche Bebauung des Orionhofes

 

Die Initiative BI Plänterwald hat diesen Vorschlag auf ihrer Webseite übernommen und mich mit Mailadressen der Entscheider*innen versorgt. Das Feedbach des Bauherrn Stadt und Land war sehr nett, jedoch mit dem Bedauern versehen, dass es für eine Umplanung zu spät sei. Es gibt bereits eine Baugenehmigung.

Mittlerweile ist das Bauvorhaben jedoch in der geplanten Raumergreifung gestrichen worden. Der Orionhof bleibt damit ein unbebautes Grünidyll! Danke!

Karstadt Hermannplatz

Wenn das Vorhaben nicht zu stoppen ist, dann bietet sich ein Kompromiss an:

Ein Geschoss weniger!

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Die Erscheinung des Gebäudes war damals schon zu gewaltig und die Nutzfläche zu groß, so dass das Projekt schon nach wenigen Jahren in Schieflage geriet. Der neue Baukörper würde den Hermannplatz optisch “erschlagen” und wegen seiner enormen Höhe stark verschatten. Eine solch imperiale Ausstrahlung wäre zudem völlig unpassend für den Kiez und würde zu hohen sozialen Spannungen führen.

Um den Maßstabssprung zu kaschieren, haben die Entwickler bei dieser Darstellung (15.5.2019) neben dem restlichen Originalbau Hasenheide 5 ein erfundenes Haus reingestellt, das den enormen Höhensprung kaschiert. Das ist nicht in Ordnung, das Gebäude kann jedoch den Höhenmaßstab für das Gesamtgebäude als Kompromiss abbilden – ein Geschoss weniger als geplant. Die Hochhausaufbauten sollen um zwei Geschosse niedriger werden. Das wäre in der Animation das letzte Bild bevor der Bestand wieder erscheint.

Insgesamt würde das Karstadt-Gebäude um die Vervollständigung des Dachgeschosses und ein weiteres Geschoss mit den niedrigeren Turmaufbauten erweitert. Hier könnte eine Möglichkeit für einen machbaren Kompromiss liegen.

Karstadt gif

 

 

 

Präsentation erster Entwürfe zum Abriss / Neubau des RAW am 22.02.2022

+++ Aktuelles zum RAW findet sich unter: https://www.planungsagentur.de/raw/
Dienstag 22.02.2022, ab 18.30 Uhr im Astra Kulturhaus auf dem RAW, veranstaltet von Kurth Immobilien. Man darf seine Meinung sagen!
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Trotz aller Kritik, dass die fatale Hochhausentwicklung auf dem RAW nur durch ein offensichtliches Gefälligkeitsgutachten erzwungen ist und dabei die Initiative RAW Kulturensemble als unabhängige Vertretung der Nachbarschaft nicht zugelassen wird, läuft die “WERKSTATT MASTERPLAN RAW” weiter. Der begonnene Bebauungsplan soll sich durch die Planungen vier renommierter Architekturbüros verfestigen. Zudem werden durch das private Verfahren der Kurth Immobilien enorme Kosten erzeugt, die bei einer vernünftigen Herabstufung der geplanten Baumasse möglicherweise als Schadensersatzforderung auflaufen. Das alles ist nicht gut und sollte zur Sprache gebracht werden. Das RAW ist als Abladeplatz für maximale Geschossfläche zu schade! Wie eine mögliche Alternative aussehen könnte, hier: Potentialstudie RAW
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Spreeufer für alle: Viktoriaspeicher-Areal an der Schillingbrücke

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Ausgelöst durch den Bürgerentscheid “Spreeufer für alle!” und den anschließenden Ideenaufruf Kreuzberger Ufer plane ich an einer optimalen städtebaulichen Figur auf diesem großen Grundstück. Auf Grund der großen Grundstückstiefe (ca. 135 Meter) lässt sich hier der Bürgerentscheid mit seinem 50-Meter-Freiraum zum Ufer umsetzen. Die offenen Spangen mit eingeschobenen Torhäusern und drei Punkthäusern folgen dem Planungsziel, für alle Räume einen Spreebezug herzustellen und gleichzeitig den bebaubaren Teil des Grundstücks optimal zu nutzen. Hier sind rund 76.000 m² BGF aufgezeigt, was eine angemessene Nutzung darstellt. Damit kann ein Uferpark entstehen, der auf der Kreuzberger Seite bislang fehlt.

Als PDF hier

Der Katalog zum “Ideenaufruf Kreuzberger Ufer” 2011

Planungsrevision Spreeufer – Köpenicker Straße 11-14

Planungsrevision Spreeufer – Köpenicker Straße 11-14

Koepi-seite-1-webIm Bebauungsplanverfahren 2-35 wurde bisher nicht viel Rücksicht auf den 2008 stattgefundenen Bürgerentscheid “Spreeufer für alle!” genommen. Damals wurden 50 Meter Abstand von Neubauten zum Flussufer beschlossen, die geplanten Gebäude auf den Grundstücken der Firmen Zapf und Tengelmann reichen teilweise jedoch bis fast ans Wasser.

Jetzt sollen in einem neuen Anlauf wenigstens die bezirklichen Planungsleitlinien, die eine Baufreiheit von 30 Metern zum Spreeufer vorsehen, umgesetzt werden. Um dies zu unterstützen habe ich in einer Machbarkeitsstudie aufgezeigt, dass der vergrößerte Uferabstand mehr räumliche Qualität bringen kann und die bauliche Nutzung nur unwesentlich schmälert.

Dazu gab es BVV-Anträge der PARTEI. Unter dem Tital “Planungsrevision Spreeufer” soll nun mehr Urbanität am Kreuzberg Ufer erreicht werden, bevor es zu spät ist. Das Bebauungsplanverfahren 2-35 ist kurz vor dem Abschluss.

Antrag zum Tengelmann-Grundstück
Antrag zum Zapf-Gelände
Antrag zur Heeresbäckerei

Die Anträge wurden über viele Sitzungen intensiv debattiert. Es gab viel Unterstützung aus der Anwohnerschaft und anderen Initiativen. Herausgekommen ist eine Ablehnung des Antrages zu Tengelmann-Grundstück, obwohl die Grünen diesen zugestimmt haben. Gescheitert ist dieser an den Stimmen der Linken, völlig unverständlich. Dennoch bleibt es fraglich, ob bis ans Wasser und in das Naturufer hinein gebaut werden darf.

Der Antrag zum Zapfgelände wurde, offenbar um die Linke zur Zustimmung zu bewegen, in einen Prüfantrag umgewandelt und ist beschlossen. Das Ergebnis der Prüfung ist eine umfangeiche Abhandelung über die Vor- und Nachteile des “Absägens” der Gebäuderiegel (Vorlage des Bezirksamtes hier). Ergebnis: Eine Verkürzung der Riegel wird es nicht geben. Eine Qualifizierung der Planung im Sinne des Antrages hätte auch eine echte Umplanung der Riegel gebraucht. Dazu sah das Bezirksamt offenbar keine Veranlassung. Im Gegenteil: Obwohl durch den Beschluss des Antrags zur Heeresbäckerei der Block an der Brücke nun wegfällt (der planerisch die Begründung für den geringen Uferabstand des Zapf-Riegels war), sieht das Bezirksamt keine Begründung zur Umplanung auf dem Zapfgelände. Ein freistehender Riegel hätte doch was…

Das zähe Ringen um die Qualität der Spreeufer geht weiter.

Als PDF HIER

 

Planung Heeresbäckerei

Im Antrag ist die planungsrechtliche Situation beschrieben: Antrag zur Heeresbäckerei
Das geplante Gebäude mit den roten Doppelpfeilmarkierungen soll entfallen. Der Antrag hat zu einer Beschlusslage geführt, die das geplante Gebäude verhindert.

Heeresb-web

 

 

 

 

 

 

 

 

ZUKUNFT am Ostkreuz

Das einzigartige Kulturprojekt ZUKUNFT am Ostkreuz in der Laskerstr. 5 ist bedroht. Der Mietvertrag wurde nicht verlängert, Ende Mürz 2022 droht das Aus. Zudem soll auf den Nachbargrundstücken und in der Umgebung der Laskerstraße massiv gebaut werden. Eine große Welle der Unterstützung für den Erhalt der Zukunft ist im Gange, auch der Bezirk setzt sich dafür ein. Jedoch scheint man sich dort mit dem Abriss abgefunden zu haben und sucht eher ein Ersatzgrundstück oder eine Neubauform mit einem Kulturanteil.

Die Planungsagentur sieht jedoch das planungsrechtiche Potential nicht ausgeschöpft. Zwar wird das Baurecht  für das Grundstück nach §34 BauGB gehandelt, jedoch hätte der Bezirk hier gute Gründe seine Planungshoheit auszuüben und einen qualifizierten Bebauungsplan aufzustellen. Dieser könnte ein Baufeld für einen Geschossbau auf dem Bereich der vor einigen Jahren ausgebrannten und provisorisch nutzbar gemachten Räumen an der westlichen Grundstücksgrenze ausweisen. Das wäre eine Bebauung von über einem Drittel des Grundstücks. Dazu kommt das Baufeld mit dem eingeschossigen Bestandsbau, dem eigentlichen Kino Zukunft mit dem Keller für Musikveranstaltungen.

Daraus würde sich eine bauliche Nutzung des Grundstücks mit einer GFZ von 2,42 und einer GFZ von 0,54. Das ist nicht üppig, aber gerade so auskömmlich und kann gut mit der Besonderheit des Ortes und dem Biotopanteil begründet werden. Hier die Flächenstudie dazu:

Studie Zukunft

Flächenstudie als PDF hier