A 100-Alternative

Einer der größten Killer in Sachen Ressoucenverschwendung und Umweltzerstörung in Berlin wäre der Weiterbau der A 100 zum 17. Bauabschnitt (Infos HIER). Ob als sechsspurige Autobahn oder vierspurige Stadtstraße (unten), die sich als Kompromissvariante auftut – mit einem riesigen Aufwand würden die Bezirke auf der geplanten Route durchpflügt, Beton und Stahl in schwindelerregenden Dimension verbaut und hunderte Millionen Euro vergeudet, die zum ökologischen Umbau besser verwendet wären. Und das alles mit dem Resultat, dass dann immer mehr Autos unterwegs sind. Eigentlich steht ja die Verkehrswende weg vom Auto dringend an.

Der 17. Bauabschnitt der A 100 gilt wegen der Ver- und Entflechtung als Doppelstocktunnel mit Zu- und Abfahrten als nur bedingt realisierbar. Das Betonmonster würde, wenn es technisch umsetzbar wäre, weit über eine Milliarde Euro kosten – Geld, das woanders gebraucht wird. Es wird Zeit, sich von dem Vorhaben zu verabschieden. Der Autobahnzufahrt am Treptower Park reicht völlig aus und (über)erfüllt  die Leistungsfähigkeit im Vergleich mit anderen zahlreichen Zu- und Abfahrten der A 100 in die Stadt. Der Fokus sollte also in der Verstetigung einer funktionierenden verkehrlichen Infrastruktur nach der Eröffnung des 16. Bauabschnittes liegen.

Es gibt ein Umsteigeproblem

Unzweifelhaft wird der 16. Bauabschnitt fertiggestellt und am Treptower Park enden. Eine drastische Zunahme des Autoverkehrs wird befürchtet und es soll ein Verkehrskonzept erarbeitet werden. Darin ist der Bau eines Mobility Hub wie hier aufgezeigt ein Mittel, um zumindest den Berufspendler*innen eine letzte Möglichkeit zum Umsteigen auf den ÖPNV zu ermöglichen, bevor es in den Innenstadtverkehr geht. Vorausgesetzt wird, dass es an den Umlandbahnhöfen mehr Park&Ride-Stellplätze gibt und in den Stoßzeiten mehr Bahnen verkehren. Ohne dieses Angebot zum Umsteigen auf den ÖPNV und als letzten Baustein der hier aufgezeigte Mobility Hub muss sich der gesamte Autoverkehr in die Stadt ergießen.

Die Bezirk soll einen Aufstellungsbeschluss für die Bauleitplanung dieses Baukörpers beschließen. Das wäre ein starkes Signal in Richtung Problemlösung: Kein Weiterbau der A 100, ein Umsteigekonzept als Ergänzung eines qualifizierten Abschlusses und alternativen Verkehrskonzeptes, das auch die Herausnahme des Durchgangsverkehrs aus dem Treptower Park beinhaltet.

Die Studie A 100:

Studie als PDF HIER

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Straßenbau-Studie des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg

Aus der Broschüre “Szenarien und Strategien für gewerbliche Potentialflächen in Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin” 2021, Verfasser: Manufacturing Cities/Yellow Z, Beauftragt durch: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Abteilung Wirtschaft, Ordnung, Schule und Sport, eigene zusammengestellte Fotos aus der Buchveröffentlichung

Sieht so grüne Verkehrs- und Stadtplanung aus? Eine “Stadtstraße” wird als Kompromiss zur A 100 des 17. Bauabschnitts angeboten.
Vier statt sechs Spuren – der Unterschied zur geplanten A 100 ist nicht sehr groß: Die Trasse bleibt gleich und auch die aufwendige Untertunnelung des Ostkreuzes und der Neuen Bahnhofstraße soll stattfinden.
Dazu kommt eine bedenkliche Lust am Bauen ohne Rücksicht auf den Bestand im Grünen Bezirk. Sollen sogar Teile der Parkaue geopfert werden und wofür – Logistikzentren mit Schnellstraßenanschluss?
So ganz ernst kann das nicht gemeint sein. Dennoch ist das ein Grund mehr sich für Alternativen dazu einzusetzen. Der Weiterbau der Autobahn – auch als autobahnähnliche Magistrale – soll mit dem P&R-Mobility Hub als Alternative dazu ausgeschlossen werden.

Die Pläne zur E-LOK Laskerstraße sind hier näher untersucht und mit einer Alternative versehen: Link zur Untersuchung

Stadtstraße-web